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Wie stärke ich mein Immunsystem

Welche Aufgabe hat das menschliche Immunsystem?

Die wichtigste Aufgabe des menschlichen Immunsystems ist die Bekämpfung von in den Körper eingedrungenen Krankheitserregern (Bakterien, Viren, Pilze, Parasiten) aber auch die Bekämpfung von eigenen erkrankten Zellen (z. B. Krebszellen). Beides löst eine Immunantwort aus, das heißt es kommt zu einer Abwehrreaktion des Immunsystems. Im Verlauf der Immunantwort werden die eingedrungenen Erreger beseitigt oder die kranken Zellen zerstört. Manchmal erkennt das Immunsystem fälschlicherweise auch körpereigene Stoffe als fremde an. Die Folge können Autoimmunerkrankungen, wie z. B. chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sein. Ein gesundes Immunsystem kann aber zwischen nützlichen und schädlichen Immunreaktionen unterscheiden und durch vielfältige zelluläre Regulierungsmechanismen eine gesunde Balance innerhalb der Immunantworten aufrechterhalten. Lediglich bei Transplantationen muss die Medizin mit immunsuppressiven Maßnahmen eingreifen, um Abstoßungsreaktionen zu verhindern.

Welchen Einfluss hat die Darmgesundheit auf unser Immunsystem?

Einen weitaus größeren Einfluss als gemeinhin bekannt ist. Im Darm befinden sich ca. 80 % der menschlichen Immunzellen. Daher laufen im Darm wichtige biologische Prozesse der spezifischen und unspezifischen Immunabwehr ab. Ist der Darm gesund, ist der Mensch gegen viele verschiedene Krankheiten besser geschützt. Der Darm besteht aus 3 Schutzebenen, auf der ersten ist die intestinale Mikrobiota (Darmflora) angesiedelt. Die zweite Schutzebene besteht aus der Muskusschicht und der Darmschleimhaut. Und schließlich die letzte und wichtigste Schutzebene, das Darm-eigene Immunsystem. Auf der dritten Schutzebene befinden sich zahlreiche verschiedene Immunzellen, z. B. Makrophagen, T-Zellen (sog. Killerzellen) oder B-Zellen (Antikörper produzierende Zellen). Die Immunzellen kommunizieren mithilfe von bestimmten Botenstoffen (Neurotransmittern) untereinander und sind über das Blut- und Lymphsystem des Menschen mit allen anderen wichtigen Schleimhäuten, z. B. Nasenschleimhaut, Mundschleimhaut, oder Bronchialschleimhaut, immunologisch verbunden. Ihre Hauptaufgabe ist, wie bereits gesagt, Krankheitserreger abzuwehren oder zu bekämpfen und Antikörper für das Immunsystem zu produzieren. Die entscheidende Bedeutung eines funktionierenden Darms für das Immunsystem und damit für die menschliche Gesundheit, hat bereits der berühmteste Arzt des Altertums, Hippokrates vor über 2.000 Jahren erkannt, indem er das bekannte Zitat prägte: „Der Darm ist die Wurzel aller Gesundheit„. Der Schweizer Arzt Paracelsus formulierte es im 16. Jahrhundert etwas drastischer: „Der Tod sitzt im Darm„. Die moderne Wissenschaft ist mittlerweile zu der gleichen Erkenntnis gelangt. Heutzutage versagt das Immunsystem aufgrund von Darmstörungen bei immer mehr Menschen. Die Folge ist ein rasanter Anstieg der Autoimmunerkrankungen. Nach neuesten Untersuchungen gibt es in Deutschland zwischen 10 und 15 Millionen Menschen mit Autoimmunkrankheiten. Die Gründe dafür sind komplex, hängen aber unter anderem mit falschem Ernährungsverhalten zusammen. Moderne Diäten begünstigen oft eine Dysbalance der Darmflora. Einige der Faktoren, die eine Wechselwirkung zwischen Darm und Immunsystem begünstigen oder beanchteiligen können, sind:

  • Faserstoffe: Ballaststoffe schützen den Darm. Die Bakterien im Dickdarm bauen die Ballaststoffe zu kurzkettigen Fettsäuren ab. Diese wiederum fördern die Darmbewegung und wirken nebenbei entzündungshemmend.
  • Mikronährstoffe: Eine ausgewogene Ernährung mit den wichtigsten Mikronährstoffen, fördert die Funktionsfähigkeit von Darm, Schleimhaut und Immunsystem. Zu den Mikronährstoffen zählen Zink, Selen, Vitamin A, C, E, B6, B12, Folsäure Vitamin D, Zink, Vitamin B2 und B12, Biotin, Niacin.
  • Zusatz- und Schadstoffe: künstliche Lebensmittel-Zusatzstoffe, wie z. B. Konservierungsstoffe, Nahrungsemulgatoren, künstliche Aromen und Farbstoffe, beeinflussen die Darmbakterien negativ
  • Zucker: Nützliche Darmbakterien mögen keinen Zucker. Eine zu zuckerreiche Ernährung fördert die Entwicklung schädlicher Bakterien und Pilze im Darm. Mit der Folge, dass das Immunsystem geschwächt und der Körper damit anfälliger für Infektionen wird.
  • Antibiotika: Antibiotika töten nicht nur schädliche Krankheitserreger, sondern ziehen auch nützliche Bakterien in Mitleidenschaft. Die Bakterienvielfalt im Darm nimmt ab. Innerhalb von etwa 6 Monaten erholt sich die Darmflora üblicherweise wieder. In dieser Erholungsphase ist das Immunsystem aber noch beeinträchtigt.
  • Medikamente: Nicht nur Antibiotika, sondern auch viele andere Medikamente können ein Ungleichgewicht in der Darmflora verursachen. Die Folge ist oft eine verstärkte Vermehrung pathogene Keime. Als weitere Folge droht die Zerstörung der Darmbarriere und schädliche Stoffe können ins Blut gelangen.

Wie kann ich das Immunsystem stärken?

Der Darm ist das größte Immunorgan im menschlichen Körper. Er verarbeitet täglich die Nahrung, die der Mensch zu sich nimmt, vernichtet die darin enthaltene Krankheitserreger und neutralisiert Giftstoffe. Zahlreiche Immunzellen verhindern, dass Schadstoffe durch die Darmwände in die Blutbahn gelangen. Damit das auch funktioniert, müssen sich das Darm-eigene Immunsystem, die Darmschleimhaut und die Darmflora optimal ergänzen und zusammenarbeiten. Dieses Zusammenspiel kann z. B. durch gezielten Aufbau der Darmflora unterstützt werden. Die Darmschleimhautzellen benötigen zur Herstellung von Antikörpern, für die Bekämpfung von Krankheitserregern, eine intakte Darmflora. Eine gesunde Darmflora besteht aus Billionen nützlicher Bakterien. Um die Darmflora zu unterstützen, gibt es drei bewährte Methoden: Präbiotika, Probiotika und die Darmreinigung (Darmspülung).

  1. Präbiotika sind unverdauliche Lebensmittelbestandteile (Ballaststoffe), die den Darm günstig beeinflussen, indem sie das Wachstum und die Tätigkeit nützlicher Bakterienarten im Dickdarm gezielt fördern. Bei den Ballaststoffen unterscheidet man zwei Gruppen: wasserlösliche und wasserunlösliche. Wasserlösliche Ballaststoffe werden von den Bakterien im Darm fermentiert. Die dabei entstehenden Substanzen dienen den Bakterien dann als Nahrung. Wasserunlösliche Ballaststoffe durchlaufen den Verdauungstrakt zwar unverändert, sie regen aber die Darmbewegung an und verhindern damit unerwünschte Beschwerden und Krankheiten wie z. B. Verstopfung und Divertikulitis (Ausstülpungen der Darmwand).
  2. Probiotika sind lebensfähige Mikroorganismen, in der Regel Milchsäurebakterien wie Bifidobakterien und Laktobazillen, die schon natürlich in einer gesunden Darmflora vorkommen und schädliche Bakterien in Schach halten. Eine Störung der Darmflora, wie sie häufig nach einer Antibiotikatherapie eintreten kann, führt meistens auch zu einer Störung der Immunabwehr. Um längerfristig eine Schwächung des Immunsystems zu vermeiden, muss die zerstörte Bakterienpopulation wieder aufgebaut bzw. regeneriert werden. Dazu eignen sich probiotisch angereicherte Lebensmittel wie Joghurt, Käse, Müsli, fermentiertes Gemüse (u. a. Sauerkraut), oder probiotische Präparate (Bakterienkulturen in Kapseln, Pulver, etc.). Mit den zugeführten Bakterienkulturen wird die Darmflora gezielt wieder aufgebaut. Um das Immunsystem zusätzlich zu stärken, werden meistens noch Vitamin B12 und Folsäure, sowie Biotin zur Erhaltung einer gesunden Darmschleimhaut beigegeben.
  3. Darmspülung ist ein gängiges Verfahren zur Darmreinigung. Bekannt ist die sogenannte Colon-Hydro-Therapie (CHT). Dabei handelt es sich im eigentlichen Sinne um einen Einlauf mit Wasser, das heißt mehrere Liter (bis zu 10 Liter) werden ohne Druck in den Dickdarm eingeleitet, wobei die Wassertemperatur wiederholt von 21 Grad auf 41 Grad und umgekehrt geändert wird. Der Temperaturwechsel hat erfahrungsgemäß eine positive Wirkung auf die Darmbewegung (Peristaltik). Die Darmspülung entleert den Darm vollständig und reinigt ihn von Kotresten, schädlichen Bakterien und Pilzen. Abschließend wird nochmals mit reinem Sauerstoff angereichertem Wasser nachgespült. Üblicherweise dauert eine Darmreinigung ca. eine Stunde. Die Behandlung wird bisher nicht von den Krankenkassen übernommen. Einläufe kann jeder zu Hause mit einem Irrigator (Mini-Klistier), oder einem Darmrohr selber durchführen, oder alternativ in Form einer Colon-Hydro-Therapie (CHT) von einem Therapeuten durchführen zu lassen. Das ist letztlich Geschmackssache. Für die optimale Darmreinigung, ist aber eine professionell durchgeführte Colon-Hydro-Therapie die sinnvollere Lösung.

Unterstützend sollte eine gezielte Ernährungsberatung hinzukommen.

Tipps für einen gesunden Darm

Darmgesundheit und Immunsystem stärken stehen in enger Beziehung zueinander. Darmgesundheit ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für ein starkes Immunsystem. Das lässt sich meist auch bereits mit einfachen Erstmaßnahmen erreichen:

Gemüse- und Obstkonsum in der täglichen Ernährung erhöhen. Im Gegenzug Zucker, Brot und Teigwaren reduzieren. Unverarbeitete Lebensmittel bevorzugen. Viel Wasser (mindestens 1,5 bis 2 Liter täglich) über den Tag verteilt trinken. Sportliche Betätigung und ausreichend viel Schlaf in den Tagesablauf einbauen. Stress nach Möglichkeit vermeiden. Alkohol, Süßstoffe, Nikotin und Medikamente weitestgehend reduzieren. Zweimal jährlich Fasten. Diese einfachen Maßnahmen reichen in der Regel bereits aus um das Immunsystem zu stärken und es gesund zu halten.

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